Hier eine neue CD zum erfreulich vielschichtigen Dauerthema heutiger Pianotrio-Jazz in der Schweiz und auch der 28-jährige Bieler Pianist François Ingold, der u.a. am Conservatoire Montreux Piano, an der Universität Fribourg Philosophie und Soziologie und an der Ecole de Jazz et de Musique Actuelle in Lausanne Pädagogik studierte, ist kein Revolutionär; er überrascht aber zusammen mit seinen kompetenten französischen Partnern mit einem souveränen, ganz eigenen Umgang mit schlichter Melodik und Harmonik, die er mit sparsam eingesetzten, lyrisch versponnenen Ausdrucksmitteln und einer Prise Elegie anreichert, was die Aussagekraft seiner  Musik nicht schmälert sondern steigert. Auch er konzentriert sich beeindruckend auf die Betonung der Kantabilität und das Wesentliche des Melodiegehalts. Wenn zuweilen eine gewisse Empathie zur Pianistik Brad Mehldaus aufzublitzen scheint, wirkt das eher bereichernd als epigonal. Randbemerkung: Ich habe den Eindruck, ohne alle hier aufzählen zu wollen, dass interessante, junge Jazzer vermehrt aus Biel kommen. ja

 © JAZZ 'N' MORE - 1/2007

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